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"Zum Mitnehmen"
Anfang 2020 entstand in unserer Gemeinde die Idee für die Gottesdienste to go - Englisch für: "zum Mitnehmen".
Seitdem sind diese kurzen Lesegottesdienste auf Papier, als PDF und im Blog Himmelrauschen veröffentlich worden. Zur Zeit erscheint alle 14 Tage eine neue Ausgabe. Pfarrerin Sabine Grüneklee-Herrmann verschickt sie auch regelmäßig über einen E-Mail Verteiler. Melden Sie sich einfach per Mail bei ihr, wenn Sie in den Verteiler aufgenommen werden möchten.
Passions- und Fastenzeit 2023

Eröffnung
Wir warten voller Sehnsucht, dass es endlich Frühling wird.
Ja, manches blüht längst um uns herum und die Tage sind wieder länger und auch die Vögel zwitschern schon. Und dennoch fühlt sich das alles in diesem Jahr noch nicht richtig nach Frühling an.
Und das passt ja vielleicht auch zur sogenannten politischen Großwetterlage. Zum Ukrainekrieg, der nun schon 13 lange Monate andauert, kommen ständig neue Nachrichten hinzu, die unsere Herzen beschweren und ängstigen. Wie gut, dass wir all das vor unseren Gott tragen können: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Lied
1. Meine engen Grenzen, meine kurze Sicht bringe ich vor dich.
Wandle sie in Weite: Herr, erbarme dich.
2. Meine ganze Ohnmacht, was mich beugt und lähmt bringe ich vor dich.
Wandle sie in Stärke: Herr, erbarme dich.
3. Mein verlornes Zutraun, meine Ängstlichkeit bringe ich vor dich.
Wandle sie in Wärme: Herr, erbarme dich.
4. Meine tiefe Sehnsucht nach Geborgenheit bringe ich vor dich.
Wandle sie in Heimat: Herr, erbarme dich.
Aus Psalm 84
Gott ist die Sonne, die uns Licht und Leben gibt.
Herr, du großer und mächtiger Gott!
Mit Leib und Seele schreie ich nach dir, dem lebendigen Gott!
Wie glücklich sind alle, die in deinem Haus Wohnrecht haben
und dich dort immerzu preisen können!
Wie glücklich sind sie, die bei dir ihre Stärke finden
und denen es am Herzen liegt, zu deinem Heiligtum zu ziehen!
Höre mein Gebet, Gott, du Herrscher der Welt!
Achte auf meine Bitte, du Gott Jakobs!
Er ist der Schild, der uns beschützt.
Er schenkt uns seine Liebe und nimmt uns in
Ehren auf. Allen, die untadelig leben, gewährt er das höchste Glück.
Wie gut haben es alle, die sich auf dich verlassen!
Gebet
Gott, Du Sonne, sei an unserer Seite, um uns zu ermutigen und zu stärken.
Gott, Du Sonne, hab Dank für deinen Trost, Dein Erbarmen und Mitleiden an jedem neuen Tag. Amen.
Gedanken zu Markus 1,15
Die bunte Zeit, die, wer es wollte, zum ersten Mal wieder richtig feiern durfte, liegt schon wieder einige Wochen hinter uns. Ein paar fröhliche Bilder sind uns vielleicht noch in Erinnerung. Der Versuch, ein bisschen Pause zu machen von allem Schwerem, was drückt. Aber längst sind neue Berichte hinzugekommen, die uns teilweise den Atem rauben. Sei es im Kleinen oder Großen, sei es hier bei uns oder bei unseren Nachbar*innen, die Welt dreht sich weiter und doch würde man manchmal vielleicht gerne „Stop“ sagen oder „Es reicht!“, bitte nicht noch mehr Unglücksbotschaften.
Da kann es vielleicht gut tun, sich Auszeiten zu nehmen, sich in irgendeiner Form zurück zu ziehen. Sei es in der Natur, beim Spaziergang, beim Sport, beim Musik hören oder Musizieren, beim Anschauen einer Ausstellung oder selbst kreativ werden... es gibt viele Möglichkeiten. Auch Jesus hat sich eine solche Auszeit genommen. Das war gleich nach seiner Taufe im Jordan durch Johannes, nachdem Gott sich in seiner ganzen Liebe zu ihm bekannt hat. Jesus hat sich 40 Tage in die Wüste begeben, so heißt es. Allerdings blieb er auch dort nicht vor schlimmen Gedanken und Anfechtungen verschont. In der Bibel wird bildhaft vom Teufel
gesprochen, der Jesus dreimal in Versuchung führt. Bei uns heute würden wir vielleicht vom Gedankenkarussell sprechen, das uns immer wieder durcheinander zu bringen versucht.
Jesus geht aus dieser Zeit gestärkt hervor. Er durfte sich ja auch von Gottes Liebe und Hilfe getragen wissen. Es heißt, wilde Tiere und Engel Gottes hätten ihn versorgt. Mit viel Mut und Kraft kann er anschließend in der Öffentlichkeit auftreten und beginnt
zu predigen: »Die von Gott bestimmte Zeit ist da. Sein Reich kommt jetzt den Menschen nahe.
Ändert euer Leben und glaubt dieser Guten Nachricht!« Wir befinden uns inzwischen mitten in der Passions- bzw. Fastenzeit, die auch immer wieder gerne als Wüstenzeit bezeichnet wird. Sieben Wochen von Aschermittwoch bis Ostern, die viel Raum für kleinere Auszeiten und Zeit für Stille und Besinnung geben können. Zeit, auf das eine oder andere zu verzichten, um sich mehr auf das eine oder andere zu konzentrieren. Seit mehr als 30 Jahren lädt die Evangelische Fastenaktion dazu ein, diese Zeit bewusst zu zu gestalten. In diesem Jahr trägt sie das Motto: „Leuchten! Sieben Wochen ohne
Verzagtheit“. Was für ein verheißungsvoller Titel gerade in diesen Tagen. Es ist nicht so leicht, wie es klingt, aber ja, wie schön wäre das, wenn es uns trotz und in allem gelingen würde, weniger verzagt zu sein, weil Gottes Reich, weil Gottes Liebe
uns Menschen und allem Lebendigen ganz nahe kommt.Ich wünsche uns diese Hoffnung nicht nur in den nächsten Wochen, sondern weitdarüber hinaus. Amen.
Lied
Korn, das in die Erde, in den Tod versinkt, Keim, der aus dem Acker in den Morgen
dringt – Liebe lebt auf, die längst erstorben schien: Liebe wächst wie Weizen, und ihr Halm ist grün.
Gebet
Wir sind unterwegs durch diese Zeit, Du unser Gott, mit unseren Sorgen und Ängsten, mit den Nachrichten, die uns
mitten ins Herz gehen. Schenke Hoffnung und Licht überall dorthin, wo eigentlich alles nur noch Dunkel ist. Sei bei allen Leidenden und Ängstlichen und schenke Hoffnung und Frieden. Gemeinsam beten wir: Vater unser...
Segen
Und der Segen unseres Gottes geleite und trage uns durch jeden neuen Tag und in jeglicher Nacht. Sein Segen stärke und bewahre uns in allem. So segne und behüte uns alle der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.
Gottesdienst to go zum Ausdrucken - März 2023
Pfarrerin Sabine Grüneklee-Herrmann


Du bist ein Gott, der mich sieht
Helga Siemens-Weibring, Prädikantin

